Aktive Fahrwerks-Stabilisierung (AFS): Unterschied zwischen den Versionen
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Das System besitzt im Wesentlichen zwei miteinander verbundene Hydraulikzylinder und zwei Funktionsbereiche, welche jeweils auf beide Hydraulikzylinder einwirken. Der eine Funktionsbereich ist ein Härteregler, welcher (vereinfacht ausgedrückt) die beiden Stabilisatoren verhärtet. Dies reicht in leichten Kurven aus, die Seitenneigung zu verhindern. In schnell gefahrenen, engen Kurven tritt zusätzlich ein Neigungskorrektor in Aktion. | Das System besitzt im Wesentlichen zwei miteinander verbundene Hydraulikzylinder und zwei Funktionsbereiche, welche jeweils auf beide Hydraulikzylinder einwirken. Der eine Funktionsbereich ist ein Härteregler, welcher (vereinfacht ausgedrückt) die beiden Stabilisatoren verhärtet. Dies reicht in leichten Kurven aus, die Seitenneigung zu verhindern. In schnell gefahrenen, engen Kurven tritt zusätzlich ein Neigungskorrektor in Aktion. | ||
=== Geradeausfahrt === | |||
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Wenn durch eine Bodenwelle ein Rad nach oben gedrückt wird, beeinflusst dies kaum die Position des jeweils anderen Rads derselben Achse. Denn die Druckänderung, die durch das Verkürzen des Zylinders hervorgerrufen wird, wird weitgehend von den beiden Federkugeln aufgefangen, indem deren Stickstoffvolumen (rotbraun in der Zeichnung) vergrößert bzw. verkleinert wird | Ein Hydraulikzylinder (im folgenden AFS-Zylinder) befindet sich anstelle der Koppelstange links vorne, der andere anstelle der Koppelstange rechts hinten. Die AFS-Zylinder sind über zwei dicke Stahlleitungen miteinander verbunden. An jeder Stahlleitung ist eine Federkugel. Wenn durch eine Bodenwelle ein Rad nach oben gedrückt wird, beeinflusst dies kaum die Position des jeweils anderen Rads derselben Achse. Denn die Druckänderung, die durch das Verkürzen des Zylinders hervorgerrufen wird, wird weitgehend von den beiden Federkugeln aufgefangen, indem deren Stickstoffvolumen (rotbraun in der Zeichnung) vergrößert bzw. verkleinert wird. Die vier Räder federn weitgehend unabhängig voneinander, was für einen hohen Komfort sorgt. | ||
=== Langsame Kurve === | |||
In langsam durchfahrenen Kurven schließt das Elektroventil eingesetzt (auch AFS-Regler, AFS-Härteregler) „H“, sodass die untere Federkugel isoliert ist. Dadurch verhalten sich beide AFS-Zylinder wie starre Streben. Die Stabilisatoren, die einen großen Durchmesser haben, sorgen dafür, dass die Räder einer Achse etwa gleich weit einfedern. Dies verringert die Seitenneigung stärker als bei anderen Fahrzeugen, weil die dicken Stabilisatoren steif sind. | In langsam durchfahrenen Kurven schließt das Elektroventil eingesetzt (auch AFS-Regler, AFS-Härteregler) „H“, sodass die untere Federkugel isoliert ist. Dadurch verhalten sich beide AFS-Zylinder wie starre Streben. Die Stabilisatoren, die einen großen Durchmesser haben, sorgen dafür, dass die Räder einer Achse etwa gleich weit einfedern. Dies verringert die Seitenneigung stärker als bei anderen Fahrzeugen, weil die dicken Stabilisatoren steif sind. | ||
=== Schnelle Kurve === | |||
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==== Schnelle Linkskurve ==== | |||
In schnellen Linkskurven tendiert der Wagen unter Einwirkung der Zentrifugalkraft dazu, sich nach rechts zu neigen. Das Gestänge an den Querlenkern drückt über eine Hebelmechanik auf den Neigungskorrektor, der die beiden Leitungen (zwischen den AFS-Zylindern) miteinander verbindet. Dadurch passiert folgendes: | In schnellen Linkskurven tendiert der Wagen unter Einwirkung der Zentrifugalkraft dazu, sich nach rechts zu neigen. Das Gestänge an den Querlenkern drückt über eine Hebelmechanik auf den Neigungskorrektor, der die beiden Leitungen (zwischen den AFS-Zylindern) miteinander verbindet. Dadurch passiert folgendes: | ||
* Der AFS-Zylinder links vorne verlängert sich. Dadurch wird das linke Vorderrad näher an die Karosserie gedrückt, der Xantia will sich nach links neigen. | * Der AFS-Zylinder links vorne verlängert sich. Dadurch wird das linke Vorderrad näher an die Karosserie gedrückt, der Xantia will sich nach links neigen. | ||
* Der AFS-Zylinder rechts hinten verlängert sich. Er drückt dadurch das rechte Hinterrad von der Karosserie wegweg, der Xantia will sich nach links neigen. | * Der AFS-Zylinder rechts hinten verlängert sich. Er drückt dadurch das rechte Hinterrad von der Karosserie wegweg, der Xantia will sich nach links neigen. | ||
==== Schnelle Rechtskurve ==== | |||
In schnellen Rechtskurven kehren sich die Vorgänge um. Der Neigungskorrektor lässt das LHM aus der (in der Zeichnung) unteren Leitung ins Reservoir. Dadurch drückt das LHM in der oberen Leitung beide AFS-Zylinder zusammen. Der AFS-Zylinder vorne links drückt dann das Rad von der Karosserie weg, der AFS-Zylinder hinten rechts zieht das Hinterrad näher an die Karosserie heran. Die kurvenbedingte Linksneigung wird ausgegelichen. | In schnellen Rechtskurven kehren sich die Vorgänge um. Der Neigungskorrektor lässt das LHM aus der (in der Zeichnung) unteren Leitung ins Reservoir. Dadurch drückt das LHM in der oberen Leitung beide AFS-Zylinder zusammen. Der AFS-Zylinder vorne links drückt dann das Rad von der Karosserie weg, der AFS-Zylinder hinten rechts zieht das Hinterrad näher an die Karosserie heran. Die kurvenbedingte Linksneigung wird ausgegelichen. | ||
= Hydraulikplan = | |||
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Version vom 1. Oktober 2021, 19:54 Uhr
Aufbau
Das System besitzt im Wesentlichen zwei miteinander verbundene Hydraulikzylinder und zwei Funktionsbereiche, welche jeweils auf beide Hydraulikzylinder einwirken. Der eine Funktionsbereich ist ein Härteregler, welcher (vereinfacht ausgedrückt) die beiden Stabilisatoren verhärtet. Dies reicht in leichten Kurven aus, die Seitenneigung zu verhindern. In schnell gefahrenen, engen Kurven tritt zusätzlich ein Neigungskorrektor in Aktion.
Geradeausfahrt
Ein Hydraulikzylinder (im folgenden AFS-Zylinder) befindet sich anstelle der Koppelstange links vorne, der andere anstelle der Koppelstange rechts hinten. Die AFS-Zylinder sind über zwei dicke Stahlleitungen miteinander verbunden. An jeder Stahlleitung ist eine Federkugel. Wenn durch eine Bodenwelle ein Rad nach oben gedrückt wird, beeinflusst dies kaum die Position des jeweils anderen Rads derselben Achse. Denn die Druckänderung, die durch das Verkürzen des Zylinders hervorgerrufen wird, wird weitgehend von den beiden Federkugeln aufgefangen, indem deren Stickstoffvolumen (rotbraun in der Zeichnung) vergrößert bzw. verkleinert wird. Die vier Räder federn weitgehend unabhängig voneinander, was für einen hohen Komfort sorgt.
Langsame Kurve
In langsam durchfahrenen Kurven schließt das Elektroventil eingesetzt (auch AFS-Regler, AFS-Härteregler) „H“, sodass die untere Federkugel isoliert ist. Dadurch verhalten sich beide AFS-Zylinder wie starre Streben. Die Stabilisatoren, die einen großen Durchmesser haben, sorgen dafür, dass die Räder einer Achse etwa gleich weit einfedern. Dies verringert die Seitenneigung stärker als bei anderen Fahrzeugen, weil die dicken Stabilisatoren steif sind.
Schnelle Kurve
Schnelle Linkskurve
In schnellen Linkskurven tendiert der Wagen unter Einwirkung der Zentrifugalkraft dazu, sich nach rechts zu neigen. Das Gestänge an den Querlenkern drückt über eine Hebelmechanik auf den Neigungskorrektor, der die beiden Leitungen (zwischen den AFS-Zylindern) miteinander verbindet. Dadurch passiert folgendes:
- Der AFS-Zylinder links vorne verlängert sich. Dadurch wird das linke Vorderrad näher an die Karosserie gedrückt, der Xantia will sich nach links neigen.
- Der AFS-Zylinder rechts hinten verlängert sich. Er drückt dadurch das rechte Hinterrad von der Karosserie wegweg, der Xantia will sich nach links neigen.
Schnelle Rechtskurve
In schnellen Rechtskurven kehren sich die Vorgänge um. Der Neigungskorrektor lässt das LHM aus der (in der Zeichnung) unteren Leitung ins Reservoir. Dadurch drückt das LHM in der oberen Leitung beide AFS-Zylinder zusammen. Der AFS-Zylinder vorne links drückt dann das Rad von der Karosserie weg, der AFS-Zylinder hinten rechts zieht das Hinterrad näher an die Karosserie heran. Die kurvenbedingte Linksneigung wird ausgegelichen.