Tachoeinheit (Xantia X1)
Nur X1
Dieser Artikel beschreibt ausschließlich die Tachoeinheit des X1. Der X2 unterscheidet sich in diesem Punkt erheblich.
Varianten
Die Tachoeinheit (auch KI, Kombiinstrument) des Xantia X1 gibt von zwei Herstellern, namentlich Jaeger und Sagem. Die Einheiten sind (bei gleichem Modelljahr) „nach außen“ gleich. Das heißt, man kann eine Sagem-Tachoeinheit durch eine von Jaeger desselben Modelljahres ersetzen, umgekehrt natürlich auch. Die Instrumente und der innere Aufbau sind aber unterschiedlich, man kann also nicht z.B. eine Jaeger-Kühlmitteltemperaturanzeige in eine Sagem-Einheit bauen oder umgekehrt. Auch die Frontgläser sind unterschiedlich.
Neben den Unterschieden zwischen den beiden Herstellern gab es im Laufe der Zeit Änderungen. Die größte war ungefähr mit Modelljahr 1995 der Ersatz der Tachoantriebswelle durch eine elektronische Übermittlung der Geschwindigkeit an die Tachoeinheit. Der Geschwindigkeitssensor am Getriebe wird auch für die Hydractivfederung benutzt. Die vielen kleinen Änderungen zu den Modelljahren betreffen hauptsächlich Kontrolllampen. So hatten die ersten Xantias noch eine Kontrolle für die Hydractivfederung und eine Lampe für das Standlicht, aber z.B. noch keine für das Airbag-System.
Offensichtlich sind ausstattungsbedingte Unterschiede. Manche Einheiten haben eine Anzeige der Öltemperatur, manche ein kleines Display für die Außentemperatur. Die Skalen des Tachos und des Drehzahlmessers hängen von der Motorisierung ab. Zwischen Schaltgetriebe/Automatik gibt es hingegen bei X1-Tachos keine Unterschiede.
Außerdem gibt es Unterschiede je nach Auslieferungsland. In manchen Ländern sind zum Beispiel Gurtwarner vorgeschrieben.
Ein- und Ausbau
Zunächst das Lenkrad mit Verkleidung ausbauen. Siehe Anleitung Lenkradverkleidung aus- und einbauen.
Alle Torx der breiten Blende (komplette Leiste, auch links und rechts des Lenkrads) finden und abschrauben. Die Blende ein Stück nach hinten ziehen; die Schalter können in der Blende bleiben und die Kabel können an den Schaltern bleiben.
Torx des Tachos (2 unten und 1 oben) raus. Oberen Teil der Tachoeinheit mit einem flachen Schraubendreher neben (!) der Öse ganz vorsichtig nach unten drücken, dann den gesamten Tacho nach hinten ziehen. Wenn die obere Öse wirklich aus der Vertiefung ist, kann man die Einheit mit wenig Kraft und ohne großes Wackeln herausziehen. Dann die vier Stecker der Tachoeinheit lösen und sie ganz herausnehmen.
Einbau in umgekehrter Reihenfolge. Das Einsetzen ist ohne Kraft möglich. Wenn man beim Drücken einen Widerstand spürt, stimmt die Position nicht ganz und muss korrigiert werden. Keinesfalls fest drücken, dann bricht man das Frontglas der Tachoeinheit ab.
Verwendete Glühlampen
Bezüglich der Beleuchtung unterscheiden sich die beiden Hersteller:
- Sagem: Drei große Birnen W2.1x9.5d (auch T10 genannt), z.B. Osram 2820 (Noname oft zu dunkel), und je nach Ausstattung (Außentemperaturanzeige, Öltemperaturanzeige) 4 bis 6 kleine Birnen W2x4,6d (auch T5 und W1,2W genannt), z.B. SCT 10003442 Longlife.
- Jaeger: Je nach Ausstattung (Außentemperaturanzeige, Öltemperaturanzeige) bis zu 9 kleine Birnen W2x4,6d (auch T5, auch W1,2W), z.B. SCT 10003442 Longlife.
Als Kontrolllampen verwenden beide Tachos die kleinen Glassockellampen W2x4,6d.
Leuchtdioden, auch hochwertige, verändern das Erscheinungsbild. Sie ermöglichen zwar allem ein satteres rot, aber wenn man überall LEDs einbaut, hat man hinterher unterschiedliche Helligkeiten der Kontrolllampen. Und bei der Beleuchtung eine kaum einstellbare Helligkeit.
Im folgenden die Belegung einiger Tachoeinheiten:
Standlicht, Abblendlicht und Fernlicht (Ur-Xantia)
Hydractiv-Kontrolllampe, Original nur bis Orga 5967 (siehe BRE 0030, Seite 9). Hier nachgerüstet an einem X1 von Juli 1993).
Kontrolle der Kontrolllampen
Beim Einschalten der Zündung leuchten viele Kontrolllampe auf, sodass man sehen kann, ob sie in Ordnung sind. Nach dem Starten des Motors sollten alle Warnlampen ausgehen.
Folgende Lampen leuchten nicht durch das Einschalten der Zündung auf:
- Öltemperatur (Nur bei Zündung + zu hoher Öltemperatur)
- Bremsbelagverschleiß (Nur bei Zündung + Bremsbelagverschleiß)
- Tank leer (Nur bei Zündung + Tank leer)
- Blinker (Nur bei Zubehör + Blinker eingeschaltet oder bei eingeschaltetem Warnblinker)
- Handbremse (Nur bei Zündung + Handbremse gezogen)
- Licht/Abblendlicht/Fernlicht/Nebellicht (Nur bei eingeschaltetem Licht, auch ohne Zündung)
- Ölstand (Nur bei Zündung + geringem Ölstand, nur in den ersten Sekunden nach Einschalten der Zündung)
Nur bis Orga 5967 gab es die Hydractiv-Kontrolleuchte in der Tachoeinheit. Sie leuchtet beim Einschalten der Zündung etwa zwei Sekunden, wenn kein Fehler hinterlegt ist.
Kraftstoffanzeige
Ein vergleichsweise häufiger Fehler ist der zeitweise Ausfall der Kraftstoffanzeige. Dies liegt fast immer an kalten Lötstellen des Tachos. Lötet man die Einheit im Bereich der Eingangsleitungen nach, ist der Fehler meistens weg. Die Eingangsleitung ist die ganz rechte am roten Tachostecker, siehe nächster Abschnitt.
Der Fehler kann im Stecker der Einheit Kraftstoffpumpe-Kraftstoffgeber liegen. Das ist ein weißer Stecker, der sich unter einer runden, schwarzen Abdeckung befindet, welche unter einer großen eckigen Abdeckung ist, die wiederum unter dem rechten Rücksitz liegt. Wenn man den Sitz umklappt, die große rechteckige Abdeckung mit viel Kraft nach oben ziehen. Ein Kunststoffhebel hilft an dieser Stelle gut. Der Rest ergibt sich von selbst. Zum Lösen des weißen Steckers muss man eine gut sichtbare Zunge herunterdrücken.
Diagnose
Funktionsweise: Der Tankgeber leitet Masse über einen Widerstand – abhängig vom Tankinhalt – an das Kombiinstrument. Dieses wertet das Signal aus, um den Zeiger und die Lampe anzusteuern.
- 0 Ω: Randvoll (Minimalwert Geber: 3 Ω)
- 10 Ω: Voll
- 100 Ω: Halbvoll
- 200 Ω: Reserve
- 260 Ω: Tank leer (Maximalwert Geber: 287 Ω)
- Bei mehr als 220 Ω geht die gelbe Warnlampe im Kombiinstrument an. Dies wird in der Tachoeinheit gemacht, es gibt dafür keine eigene Leitung.
Im Kombiinstrument ist eine Verögerungseinheit, die Schwankungen des Schwimmers nur langsam an das Zeigerinstrument lässt. In den ersten Tachos ist die Verögerungseinheit schwach, sodass die Nadel während der Fahrt etwas schwankt.
Die beiden dünnen Kabel am Stecker der Einheit Kraftstoffpumpe-Kraftstoffgeber sind für die Kraftstoffanzeige zuständig. Die Kontaktnummern sind am Stecker markiert.
- 1: Masse von Masseverteiler B002, in der Nähe des Innenraum-Sicherungskasten
- 2: Ausgang (zum Kombiinstrument)
Mit einem Ohmmeter am Kraftstoffgeber kann man direkt sehen, ob der Geber realistische Werte liefert.
Am roten Tachostecker:
- 1: Vom Geber
- 14: Zündungsplus
- 15: Masse von Masseverteiler B002, in der Nähe des Innenraum-Sicherungskasten
Der Stecker ist beschriftet, allerdings sind die Zahlen ziemlich klein
Kontrolle der Kraftstoffanzeige: Minus, Plus und Minus über einen Widerstand (0-260 Ω, siehe weiter oben).
Außentemperatur
Widerstandswerte NTC-Außentemperaturfühlers (NTC; im linken Außenspiegel)
- 500 Ω: 70°C
- 1700 Ω: 37°C
- 2200 Ω: 29°C
- 2600 Ω: 25°C
- 2900 Ω: 22°C
- 3200 Ω: 20°C
- 3600 Ω: 16°C
- 4000 Ω: 13°C
- 5000 Ω: 07°C
- 6000 Ω: 02°C
- 9400 Ω: -13°C
- 13000 Ω: -27°C
- 13500 Ω: -30°C
Kühlmitteltemperatur
Widerstandswerte des Kühlmitteltemperaturfühlers (NTC)
- 770 Ω: 110°C
- 865 Ω: 100°C
- 950 Ω: 90°C
- 1000 Ω: 80°C
- 1300 Ω: 60°C
- 2000 Ω: 51°C
Öltemperatur
Widerstandswerte des Öltemperaturfühlers (NTC)
- 485 Ω: 170°C
- 600 Ω: 150°C
- 660 Ω: 140°C
- 770 Ω: 120°C
- 820 Ω: 110°C
- 875 Ω: 80°C
- 950 Ω: 60°C
- 1000 Ω: 50°C
- 1300 Ω: 30°C
Schaltpunkt des Sensor für die Warnlampe: 155°C (X1: Kontakt 5 des blauen Steckers an der Tachoeinheit)
Helligkeit
Widerstandswerte des Helligkeitsreglers für die Instrumentenbeleuchtung
- 0,4 bis 12,6 Ω